Kategorie: Linux

screen terminfo und Bedienungs-Basics

screen verwende ich gerne in der Konsole, z.B. auf dem Server oder Nas. Hier zum schnellen Nachschauen die Standard-Befehle und der nervige terminfo-Fehler.

Wenn

Cannot find terminfo entry for 'rxvt-256color'.

kommt, dann einfach

export TERM='linux'

verwenden (wahlweise in die bashrc einfügen).

Basics Keyboard:
Ctrl + d + a = detach

screen -r = reattach

screen -l = list sessions

Neues PGP-Keyserver System

Seit 2019 gibt einen alternativen Keyserver zu dem bisherigen System aus verteilten Keyservern auf Basis einer Software (SKS), die untereinander den Datenbestand synchronisieren und bei denen man beliebige Schlüssel hochladen konnte. Das hatte zu teils erheblichen Problemen geführt, da die Funktionen missbraucht wurden um Schlüssel mit Nonsense zu füllen und damit die Server lahmzulegen. Genauer steht es auf Golem beschrieben.

Der neue Keyserver, https://keys.openpgp.org/, erfordert eine Bestätigung über einen Link, der an die enthaltenen E-Mail Adressen geschickt wird. Damit ist es zumindest deutlich schwieriger, gefälschte Schlüssel einzuschleusen.

Dieser neue Schlüssel wird von Enigmail standardmäßig verwendet, damit auch gpg (z.B. auf der Kommandozeile) ihn nutzt muss man in der Konfigurationsdatei ~/.gnupg/gpg.conf etwas ändern. Der bisherige Eintrag für den keyserver wird auskommentiert und eingefügt wird statt dessen:

keyserver hkps://keys.openpgp.org

Der Nachteil ist, dass natürlich der bisherige Datenbestand nicht übernommen werden konnte (und sollte), man muss daher den eigenen Schlüssel neu hochladen und bestätigen.

evince erkennt djvu Dateien nicht mehr

Ich archive fast alles digital. Meist verwende ich das PDF-Format, weil es der de-facto Standard ist. Im Grunde gefällt mir aber djvu besser – die Dateien sind meist kleiner, Grafiken bzw. komplexe Layouts in eingescannten Dokumenten werden auch mit Texterkennung perfekt platziert. Mehr zu den Vor- und Nachteilen findet sich z.B. hier.

Evince als kleiner, quelloffener Document Viewer kann auch djvu anzeigen, hat diesen Dienst aber vor ein paar Monaten plötzlich verweigert. Eine Lösung habe ich jetzt gefunden:

/usr/lib/evince/4/backends/djvudocument.evince-backend (unter Arch):

In der letzten Zeile einfach folgendes noch hinten ergänzen:

image/vnd.djvu;

Und schwupps: evince öffnet wieder djvu Dateien. Quelle der Lösung: Ubuntu Forum.

Scanner unter Linux: Brother DSmobile 620: Error during device I/O

Auf der Suche nach einem Einzugscanner, der schneller arbeitet als mein alter Scanner, unter Linux läuft und halbwegs bezahlbar ist, bin ich auf den Brother DSmobile 620 gestoßen.

Für Arch Linux gibt es sogar ein Paket im AUR für die passenden Sane-Treiber. Der Scanner lief damit problemlos, ob mit xsane, gscan2pdf oder selbstgebauten bash-scripts zum schnellen Scannen.

Nach einigen Tagen ohne Scannen wollte das Ding aber nicht mehr:

scanimage: open of device dsseries failed: Error during device I/O

Bekomme ich nur noch als Fehlermeldung, sane findet den Scanner einfach gar nicht mehr. Alle Forensuche endet im Nirvana, die FAQ auf der Brother-Website sowieso. Zum Äußersten schreiten und das Gerät an einen Windows-Rechner hängen zeigt: Am Scanner liegt’s nicht, der läuft. Firmware aktualisiert: auch kein Effekt (aber war sicher auch mal sinnvoll).

Die Lösung nach vielem Suchen: Ein SCSI Modul muss geladen sein. Leider macht sane das nicht selbst. Nach einem simplen

modprobe sg

läuft alles wieder…

Thinkpad thinkfan: hwmon-Gerätedateien ändern sich bei jedem Reboot

Um thinkfan für die Lüfterverwaltung beim thinkpad verwenden zu können, muss man in der Config-Datei die entsprechenden Temperatursensoren eintragen. Bei mir sind das:

hwmon /sys/devices/virtual/hwmon/hwmon1/temp1_input
hwmon /sys/devices/virtual/hwmon/hwmon2/temp1_input
hwmon /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon3/temp3_input
hwmon /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon3/temp1_input
hwmon /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon3/temp2_input

Problematisch: Bei einem Reboot änderten sich die Namen geringfügig, z.b. hwmon1 und 3 statt 0 und 2. Dadurch brach thinkfan nach jedem Reboot direkt nach dem Start mit einer Fehlermeldung ab, weil die eingetragenen Sensoren nicht gefunden werden konnten

Hier und hier kommt die Lösung her, mit der sich die Dateinamen nicht mehr ändern:

Mit Hilfe von sensors-detect die nötigen Kernelmodule herausfinden, die werden dann automatisch in /etc/conf.d/lm_sensors geschrieben. Anschließend genau diese Module dann „blacklisten“, sodass sie nicht mehr automatisch geladen werden beim Systemstart und in der lm-sensors Konfigurationsdatei dann in einer festen Reihenfolge angeben, damit die Nummerierungen immer gleich bleiben.

Für das X250:

/etc/modprobe.d/thinkfan.conf

blacklist i2c-dev
blacklist cpuid
blacklist coretemp
blacklist i2c_i801

/etc/conf.d/lm_sensors

HWMON_MODULES=“i2c-dev i2c_i801 cpuid coretemp“

HWMON_MODULES="i2c-dev i2c_i801 cpuid coretemp"

Dann Neustarten und die thinkfan.conf ein letztes mal den aktuellen Sensorennamen entsprechend anpassen.

So bleibt es bei mir stabil. Danke an die arch bbs und ubuntuforums.org für die Lösung.

Lüftersteuerung unter Linux beim X250 mit thinkfan

Das neue Notebook gewöhnt sich gerade ein – oder eher: Ich gewöhne mich daran. Sehr irritiert hat mich aber noch der gefühlt ständig laufende Lüfter – bei eigentlich kaum nennenswerter Beanspruchung (abgesehen von den sehr sommerlichen Temperaturen gerade).

Das Modul thinkpad_acpi ist geladen (mit fan_control=1). Leider fehlt bei mir /proc/acpi/ibm/thermal, also die Temperatursensoren werden scheinbar vom Modul (noch) nicht erkannt. Beim X201 hatte (glaube ich) tpfanco die Lüftersteuerung übernommen. Das scheint aber ohne /proc/acpi/ibm/thermal erst einmal nicht zu funktionieren (oder ich habe nicht genug recherchiert). Beim Suchen nach einer Lösung für dieses Problem bin ich auf eine schöne Anleitung bei thinkwiki.de gestoßen, die das Suchen von Sensoren über lm-sensors erklärt. Zusammen mit dem Tool thinkfan lässt sich die Lüftersteuerung dann ganz leicht individuell steuern:

  • Als Erstes nach der Anleitung die Sensoren ausfindig machen. Das sind bei meinem X250:
    /sys/devices/virtual/hwmon/hwmon0/temp1_input
    /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon2/temp3_input
    /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon2/temp1_input
    /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon2/temp2_input
  • Dann eine thinkfan config Datei anlegen (nach der Vorlage unter /usr/share/doc/thinkfan/examples/thinkfan.conf.simple). Meine sieht jetzt erst einmal so aus:
    tp_fan /proc/acpi/ibm/fan
    
    # X250
    hwmon /sys/devices/virtual/hwmon/hwmon0/temp1_input
    hwmon /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon2/temp3_input
    hwmon /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon2/temp1_input
    hwmon /sys/devices/platform/coretemp.0/hwmon/hwmon2/temp2_input
    
    (0,	0,	58)
    (1,	57,	62)
    (2,	60,	64)
    (3,	62,	65)
    (4,	63,	66)
    (5,	65,	67)
    (7,	66,	32767)

    Achtung! Die Werte sind noch nicht viel getestet und könnten zu hoch liegen und damit das Gerät beschädigen!

  • thinkfan als root im Testbetrieb starten, sodass man sieht was passiert:
    thinkfan -n
  • Wenn alles passt, thinkfan automatisch als daemon starten lassen (mit systemd, sysvinit, was auch immer man verwendet).

Ich hoffe das funktioniert auch weiterhin so gut. Dann wäre das Lüfter-Problem gelöst.

Rechnerwechsel und pulseaudio

Kürzlich habe ich mir ein neues Notebook zugelegt. Sehr angenehm bei Linux: Alte Festplatte in neuen Rechner einbauen, booten, alles gut. Okay, hätte der „Neue“ einen nicht-Intel Grafikchip wäre evtl. vor erfolgreichem Xorg-Start noch eine Treiberinstallation nötig gewesen, aber auch so: Keine Neuinstallation, keine Rettungs-CD, etc.

Einzig: Kein Sound. Ich verwende seit einiger Zeit neben Alsa noch pulseaudio, um mehrere Audiostreams parallel ausgeben zu können (Kalendererinnerung während ein Film läuft, zum Beispiel). Aber leider ist die Konfiguration von pulseaudio kompliziert, freundlich ausgedrückt. Bevor ich mich daran gewagt habe, war aber ein Löschen der benutzereigenen temporären und Konfigurationsdateien ein Versuch wert:

rm -rf ~/.config/pulse && rm -rf ~/.pulse-cookie

Und siehe da: Nach einem Neustart hatte ich Sound!